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Bulgarien Gebirge > Vitoschagebirge > Umgebung

Umgebung

Die vier Hauptabschnitte des Gebirges vereinen sich am Tscherni vrach wie zu einem Knoten. Durch das Vitoschagebirge verläuft ein Teil der Wasserscheide der Balkanhalbinsel zwischen Schwarzem Meer und Ägäis. Die südwestlichen Flüsse münden in die Struma und weiter ins Ägäische Meer, während die östlichen, nördlichen und ein Teil der westlichen über Iskar und Donau das Schwarze Meer erreichen. Der größte, längste und bekannteste im Vitoschagebirge entspringende Fluss ist die Struma. Seine Gesamtlänge beträgt 415 km, wovon 290 km in Bulgarien liegen. Seine größeren Nebenflüsse im Vitoschagebirge  sind: Matniza, Kladnischka reka und Rudrschtiza. Die größeren, in den Iskar mündenden Flüsse sind: Palakarija (39 km lang) Valtschidol, Selskata (Sheleznischka), Bistrischka (Stara), Jantschevska, Simeonovska, Dragalevska, Bojanska, Perlovska und Vladajska. Im Vitoschagebirge sind keine natürlichen Seen. Irgend wann einmal hat es welche gegeben, die sind jedoch zwecks Erzgewinnung trocken gelegt worden. In den niedrigen nördlichen Teilen des Gebirges sind in der Nähe der Luftkurorte mehrere künstliche Seen angelegt worden, von denen der bei Bojana (seit 1906) der schönste ist.

1934 wurde auf einer großen Fläche des Vitoschagebirges der erste Volkspark  in Bulgarien geschaffen, um den Nachkommen den natürlichen Reichtum des Gebirges zu erhalten. Trotzdem wurde das Vitoschagebirge urbanisiert. Entstanden sind über 100 Unterkunftsmöglichkeiten mit beinahe 6000 Betten (die in den umliegenden Ortschaften nicht mitgerechnet), zwei Kabinenlifte, vier Sessellifte, zahlreiche Schlepplifte, Gaststätten und Hochgebirgsunterstände, und nicht zu vergessen –zig Kilometer Asphaltstraßen. All das konzentriert sich vor allem an den Nordhängen zu Sofia hin. Vor allem zwei Touristenzentren sind da zu nennen, nämlich Aleko und Zlatnite mostove. Ersteres ist in etwa 1800 m ü. d. M. im Ostteil des Gebirges und gehört zu unseren größten Skizentren. Da sind mehrere Hotels: die ***-Sterne-Hotels Prostor und Aglika und das **-Sterne-Hotel Moreni. Ebenfalls hier ist die  Berghütte Aleko mit 88 Betten in 3 Appartements und in Zimmern mit 2, 3, 4, 8 und mehr Betten. Diese Berghütte ist der bulgarische Ausgangspunkt für die europäische Wanderroute E – 4. Oberhalb von ihr liegt der riesige Hang Stenata (Wand), die größte natürliche Skipiste in unserem Land. Eine Reihe Anlagen macht das Skivergnügen natürlich erst vollkommen, als da sind: Sessellifte, Schlepplifte, Schneekanonen und spezielle Markierung. Läden, Kioske, Cafés, Restaurants und andere Lokale sorgen für leibliches Wohl und gute Unterhaltung. Hinter der Berghütte Aleko hat der Bergrettungsdienst sein Hauptquartier (PSS,  02 967 11 55). Aleko ist der nächste Ausgangspunkt zum Erklimmen des höchsten Berges im Vitoschagebirge, des Tscherni vrach. Der steile Aufstieg mit einem Höhenunterschied von fast 500 Metern dauert ungefähr 1,5 Stunden, und wem das zu schwierig ist, der kann den Sessellift bei Roman bis zum  Malak Resen nehmen und von dort innerhalb von 30 Minuten auf einem nur schwach ansteigenden Hang zum gewünschten Gipfel aufsteigen. Sämtliche Wege zum Gipfel hinauf sind durch hohe Metallstäbe markiert oder verlaufen neben Skianlagen, so dass man sich wohl nicht verirren kann. Dennoch ist es empfehlenswert, bei sehr schlechtem Wetter den Aufstieg lieber nicht zu wagen.

Auf dem Tscherni vrach selbst ist außer der Wetterstation und dem Bergrettungsdienst PSS ( 02 967 11 28) auch noch eine Touristenunterkunft, wo man bei schlechtem Wetter Unterschlupf finden kann (Übernachtungsmöglichkeiten gibt es keine). Tee und ein warmes Essen kann man dort bekommen. Ab Aleko führen noch andere markierte Wanderwege weiter: nach Zlatnite mostove (2 – 3 Stunden, wobei man über das Plateau, die Berghütte Bor, die Berghütte Tintjava und die Berghütte Momina skala) muss bis hin zum Studentenlager Akademik (1,5 – 2 Stunden), zum Dörfchen Bistriza (1,5 – 2 Stunden), zum Stadtviertel Simeonovo (1,5 – 2 Stunden), zum Stadtviertel Dragalevzi (1,5 – 2 Stunden), zur Berghütte Prespa (30 Minuten). Außer zu Fuß kann man von den oben genannten Dörfern und Stadtvierteln von Sofia auch mit dem eigenen Wagen nach Aleko kommen – 16 km auf der Chaussee von Dragalevzi; mit dem Bus Nr. 66 vom Stadtviertel Hladilnika, mit dem Sessellift „Baj Krastjo – Goli vrach“, dessen Anfangsstation oberhalb des Stadtviertels Dragalevzi liegt und die man mit dem Bus 93 vom Stadtviertel Hladilnika oder mit dem Bus 64 erreichen kann, aber auch in 20 Minuten Fußmarsch vom Zentrum von Dragalevzi aus; ferner mit der modernen Drahtseilbahn Simeonovo vom gleichnamigen Stadtviertel aus (bis dahin kommt man mit dem Bus der Linie 122 vom Stadtviertel Hladilnika und Nr. 123 vom Stadtviertel Darvenizi). Das andere bekannte Touristenzentrum ist Zlatnite mostove oder Goldene Brücken in etwa 1400 m ü. d. M. im Vladaja-Abschnitt des Nord-Vitoscha-Gebirges. Das Bemerkenswerteste hier sind die bereits beschriebenen Naturphänomene, die Moränen. Einst wurde hier goldhaltiger Sang gewaschen, woher auch der Name der Gegend und der Touristensiedlung kommt. Derzeit wird das Hotel-Restaurant Zlatnite mostove, in dessen Nähe zahlreiche Kioske, kleine Läden und Lokale, Villen und Erholungsheime, Lauben und ein Kinderspielplatz sind, saniert. Zlatnite mostove ist auch ein Ausgangspunkt zum Ersteigen des Tscherni vrach (ca. 3 Stunden), wobei man an einer der ältesten und schönsten Hütten des Vitoschagebirges vorbeikommt, nämlich Kumata (1 Stunde) und am Skizentrum Konjarnika, das 15 – 20 Minuten oberhalb der Hütte ist.

Markierte Wanderwege führen auch in andere Richtungen: zu den Berghütten Planinarska pesen, Borova gora und Boeriza (1 Stunde), den Berghütten Edelweiß und Zvezdiza (ungefähr 1 Stunde), zur Berghütte Ostriza (etwas über 1 Stunde) und zur Berghütte Selimiza (noch 1 weitere Stunde), zur Berghütte Bor (45 Minuten), zu den Berghütten Septemvri (25 Minuten), Momina skala (30 Minuten), Rodina (40 Minuten) und Tintjava (45 Minuten), zu den Berghütten Sredez (40 Minuten), Esperanto (45 Minuten), Kamen del (1 Stunde) und Planinez (45 Minuten), zum Unterstand Kikisch (1 ¼ Stunde), zur Berghütte Belite bresi (15 Minuten) und zum Stadtviertel Knjashevo (1,5 Stunden), zum Stadtviertel Vladaja (1 Stunde) und zur Gegend Kopitoto mit dem Fernsehturm (1 Stunde). In alle Richtungen gibt es Wegeschilder, hier und da auch Informationstafeln. Außer zu Fuß kann man von den Stadtvierteln Knjashevo und Vladaja bis Zlatnite mostove auch über eine von Bojana ausgehende Asphaltstraße mit dem eigenen Wagen gelangen (14 km). Der Stadtbus der Linie 261 fährt vom Stadtviertel Ovtscha kupel (neben dem Slavija-Stadion) ab. In der Nähe von Zlatnite mostove ist in der Gegend Ofeliite auch ein Posten des Bergrettungsdienstes, allerdings ohne Telefonverbindung.

Ein anderes, wenn auch kleineres Touristenzentrum besteht in der Gegend Kopitoto (1350 m – im Knjashevo-Teil des Nordabschnittes) mit Fernsehturm, Hotel-Restaurant, Geschäften und Lokalen. Bis hierher kommen die Kabinendrahtseilbahn von Knjashevo und auch Buslinie 62 von Ovtscha kupel. Vom Stadtviertel Knjashevo kommt man auch zu Fuß in 1,5 – 2 Stunden hin und vom Stadtviertel Bojana aus in ca. 1,5 Stunden. Vom Kopitoto führen markierte Wanderwege (Alleen) zu  Zlatnite mostove (1 Stunde), den Berghütten Planinez (40 Minuten), Momina skala (45 Minuten) und Esperanto (40 Minuten).

Ein kleines Touristenzentrum hat sich auch um die Berghütte Selimiza (1300 m ü. d. M., im Nordwestteil des Gebirges) gebildet. Da sind mehrere Erholungsheime und Lokale. 15 Minuten weiter ist das interessante Nikola-Kloster bei Kladniza. Markierte Wege führen noch zur Berghütte Ostriza (1 Stunde), zur Berghütte Edelweiß (1,5 Stunden), zum Selitschiza-Berg (1,5 Stunden), zum Tscherni vrach (2,5 – 3 Stunden) und zum Dorf Tschujmetlovo (2,5 – 3 Stunden). Ausgangspunkt für dieses Touristenzentrum ist das Dorf Kladniza (3 km Chaussee, 1 Stunde zu Fuß auf der Chaussee und einer Allee, Markierung ist vorhanden). Kladniza liegt 22 km von Sofia entfernt und ist vom Stadtviertel Ovtscha kupel mit der Buslinie 60 zu erreichen. Von Pernik liegt es 16 km entfernt und bis dahin fahren regelmäßig Busse. 3 km vor Kladniza ist der Luftkurort Rudarzi mit einem Mineralwasserpool.

In allen Berghütten im Vitoschagebirge (15 an der Zahl) kann man sich die Landesküche munden lassen. Die markierten Wanderwege sind meist breite Alleen, die auch für Mountainbikes sehr gut geeignet sind. Zwei Loipen für Skifans gibt´s auch (Aleko – Dragalevzi-Kloster und Uschite-Berg – Vorstadtviertel Knjashevo).

Beinahe das Ganze Gebirge ist umringt von kleinen Luftkurorten und Villenzonen, die früher einmal kleine kokette Bergdörfer waren, jetzt jedoch teilweise Sofia eingemeindet worden sind. Tschujpetlovo, Bosnek, Kladniza, Rudarzi, Martschaevo, Vladaja, Knjashevo, Bojana, Dragalevzi, Simeonovo, Bistriza, Shelezniza und Jarlovo sind Ausgangspunkte für Ausflüge ins Gebirge und durch regelmäßigen Busverkehr mit Sofia und Pernik verbunden. Sie bieten viele Möglichkeiten für Unterkunft in Familienhotels und locken durch originelle Lokale. Von den Stadtvierteln Knjashevo, Dragalevzi und Simeonovo verkehren auch Drahtseilbahnen (Kabinen- und Sessellifte).

Außerdem sind hier noch wertvolle kulturhistorische Denkmäler, das nächste von denen die Kirche von Bojana (von 1259) ist, deren Wandmalereien von Malern der Tarnovoer Kunstschule gestaltet worden sind und die zu den in Europa am besten erhalten gebliebenen aus jeder Zeit zählen. Die Kirche steht auf der Liste der   UNESCO für unschätzbare Werke in der Welt. Sie kann dienstags bis samstags von 9 – 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr besucht werden ( 02 685304). Sie steht im Zentrum des Stadtviertels Bojana (Buslinien 64 und 107).

Das Kloster Dragalevzi wurde Mitte des 14. Jh. unter Zar Ivan Alexander geschaffen. Es gehörte einst zu den bedeutendsten Klöstern dieser Gegend. Während des osmanischen Jochs war es Bildungs- und Aufstandszentrum. Hier hat der Freiheitskämpfer Vasil Levski mehrmals Unterschlupf gefunden und ab 1873 hat im Kloster selbst ein geheimes Revolutionskomitee seinen Sitz gehabt. Das Kloster liegt 3 km oberhalb des Stadtviertels Dragalevzi an der Chaussee nach Aleko. Zu Fuß braucht man von Dragalevzi aus etwa 30 – 40 Minuten. Es empfängt an jedem Tag der Woche Besucher.

An der Stelle der Georgskirche  in Bistriza war früher einmal das Hauptkloster dieser Gegend. In einigen der oben aufgezählten Ortschaften gibt es heilkräftige Mineralquellen, so in Rudarzi, Knjashevo und Shelezniza.

Obgleich das Vitoschagebirge  flächenmäßig nicht gerade sehr groß ist im Vergleich zu den anderen Gebirgen in Bulgarien, konzentrieren sich hier doch so manche positive Faktoren, als da sind hohe und anziehende Berge, wunderschöne dichte Wälder, viele Touristen- und zwei alpine Objekte, genügend Niederschläge für eine stabile Schneedecke, ganz frische Luft, Hunderte gut markierte Wanderwege und eine Menge Gelegenheiten für Unterkunft und Verpflegung, dazu verhältnismäßig gut erhaltene Natur, sauberes Trinkwasser, wunderbare Skianlagen mit entsprechenden Ausrüstungen und viel Geschichte. Wenn man dann noch hinzu nimmt, dass es der größten und Hauptstadt des Landes so „hautnah“ liegt, wird einem klar, warum gerade dieses Gebirge so viel besucht und geliebt wird.

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