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Nord Bulgarien > Drjanovo > Umgebung

Drjanovo Umgebung

Das Drjanovo-Kloster (Sveti Achangel Michail ), 4 km südwestlich der Stadt (Tel. 0676 2389, 4058), liegt malerisch  und von hohen Felswänden umsäumt am gleichnamigen Fluss. Es ist Wahrzeichen des ungebrochenen bulgarischen Volksgeistes, denn hier wurde eine blutige Seite der bulgarischen Geschichte geschrieben. Im Frühjahr 1876 verschanzten sich ganze 9 Tage lang 220 Freiwillige unter der Führung vom Popen Chariton, dem Lehrer Batscho Kiro und Oberleutnant Petar Parmakov. Über tausend Mann irreguläres türkisches Heer und türkische Soldaten griffen die Handvoll Eingeschlossener ununterbrochen an. Durch einen unglücklichen Zufall erblindet Chariton bei einer Explosion, doch der Widerstand wurde dadurch noch intensiver. Der Aufforderung von Faslu Pascha, sich zu ergeben, folgte ein Brief von  Batscho Kiro, in dem es heißt: „ Pascha, wir fordern, dass die Regierung unsere Rechte als Volk anerkennt. Solange das nicht der Fall ist, ergeben wir uns nicht in eure mörderischen Hände. Wir sind entschlossen zu sterben, aber wir bleiben unserem Schwur treu! Ihr jedoch werdet euch vor Europa wegen eurer Tyrannei zu verantworten haben...“ Nachdem die türkische Artillerie die Klosterwände zerstört hatte, war die Dunkelheit der Nacht der einzige Helfer für die Aufständischen. Doch auch diese konnte sie nicht vor dem grausamen Tod  retten. Batscho Kiro wurde vor Gericht gestellt. Während des Prozesses blieb er standhaft und bezahlte seine Liebe zum Vaterland mit dem Tod am Strang.

Das Drjanovo-Kloster stammt aus dem 12. Jh., der Zeit der Zarenbrüder Assen. Es wurde 1187 anlässlich des Sieges Bulgariens über Byzanz errichtet. Das zweimal zerstörte Kloster wurde immer wieder aufgebaut. Nach den Ereignissen von 1876 blieben nur noch die verbrannten Mauern der Kirche und Reste der Steinmauern. Noch einmal machte man sich an den Wiederaufbau, die Einschusslöcher der türkischen Artillerie von Faslu Pascha ließ man unverändert. Die ausgestellte Sammlung des Museums bezieht sich auf diese heldenhaften Kämpfe, die hier stattfanden. Einige alte Ikonen von Meistern aus Gabrovo sind erhalten geblieben. Regelmäßiger Busverkehr von Drjanovo. In der Nähe des Klosters ist die Batscho Kiro-Höhle, bekannt auch als Drjanovska peschtera. Sie wurde 1890 entdeckt und 1965 elektrifiziert. Auf einer Länge von 1200 m begibt sich der Besucher in eine besondere Märchenwelt unter der Erde, die bizarre  Gesteinsformationen wie den Thron von Batscho Kiro, die Zwerge, die schlafende Prinzessin birgt. In Erstaunen versetzt der Thronsaal, der Audienzsaal, der Heiduckentreffpunkt, der Springbrunnen, der Opferklotz. Funde aus der älteren Steinzeit lassen vermuten, dass es sich hier um eine der ganz frühen  menschlichen Siedlungen handelt. Am anderen Flussufer steht die Herberge Batscho Kiro (Tel. 0676 2106), sie verfügt über 85 Betten in Zimmern verschiedener Größe und  ein Restaurant. Der Campingplatz Strinava  ist nur 10 Min.  von der Hütte entfernt (20 Doppelbettbungalows und Restaurant). Das Hotel Drjanovo-Kloster ist ganz in der Nähe.

Rund 10 km nordwestlich der Stadt, beim Dorf Gostiliza sind außerordentlich interessante Reste eines antiken Zollgebäudes und der Marktplatz der römischen Stadt Diskoduratera aus dem 2. Jh. ausgegraben worden. Sie lagen am alten Weg von Novae und Nicopolis ad Istrum nach Vereja. Regelmäßiger Busverkehr.

Anziehend sind die nahen Dörfer Kalomen und Kerenite, deren Häuser mit der alten Architektur des 18./19. Jh.  und die wunderschöne Natur ringsum.

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