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Nord Bulgarien > Teteven > Geschichte

Teteven Geschichte

Schon im  Altertum war dieses Gebiet besiedelt. In thrakischer Zeit lebte hier der Stamm der Serden, deshalb schlossen später die Römer diesen Landschaftsbereich in ihre Serdika-Strategie ein. Aus dem bulgarischen Mittelalter stammt das Elias-Kloster (Sveti Ilija). Der älteste Nachweis einer Besiedlung stammt aus dem Jahre 1421 unter dem Namen Tetevjan. Bis 1930 wurde im Elias-Kloster ein wertvolles Kreuz, Geschenk von Zar Ivan Schischman, aufbewahrt, was jetzt in London ausgestellt ist. Das Kloster stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem 13./14. Jh., die Häuser wurden danach um das Kloster herum gebaut. Während der türkischen Fremdherrschaft waren die Bewohner von Teteven so genannte Voinuzi, d.h. ihnen kamen bestimmte militärische und Verteidigungsaufgaben zu, wofür ihnen einige Rechte und Freiheiten eingeräumt wurden. Teteven entwickelte sich als wichtiges Handwerkerstädtchen. Im 16. und 17. Jh. wurden viele Menschen in diesem Gebiet von den Türken gezwungen, deren Glauben anzunehmen, aber Teteven selbst blieb verschont. Die bekanntesten Heiducken waren Kostin, Deli Palo, Dantscho, Angel, Njagol. Um 1800 zählte Teteven etwa 3000 Häuser. Man trieb Handel mit Sofia, Bukarest, Braschov, Wien, Solun, Kleinasien. Über 60 Einwohner des Ortes unternahmen die lange Reise nach Jerusalem an das Grab Christi, um Hadshii zu werden. 1801 wurde der Ort von Kirdshali (entlaufene türkische Soldaten, die raubend und brandschatzend durch das Land zogen) fast völlig  verwüstet. Ein Großteil der Bevölkerung wurde umgebracht, die anderen flohen aus Teteven. Nur vier Gebäude sind erhalten geblieben. Obwohl später wieder aufgebaut, hat es nie mehr seinen alten Glanz  und Reichtum erreichen können. Im  allgemeinen politischen und kulturellen  Aufschwung der Zeit der ‘Nationalen Wiedergeburt’ (18./19. Jh.) blieben die Tetevener nicht zurück, es wurden Kirchen und Schulen gebaut, das nationale Bewusstsein  wach gehalten. 1872 gründete Vassil Levski hier ein Revolutionskomitee mit 51 Mitgliedern, die Ämter des Vorsitzenden und des Kassierers hatte die im Ort sehr angesehenen Herren Stanjo Vrabeski und Petko Miljov Straschnia inne. Hier arbeitete auch Dimitar Obschti, der ohne Wissen von Levski am 22. 9. 1872 den Überfall auf die türkische Post in der Arabakoniaschki- Schlucht organisierte, was verheerende  Folgen hatte. Das ganze geheime revolutionäre Netz wurde aufgedeckt, Levskis jahrelange Arbeit zunichte gemacht, er selbst später gefangen genommen und schließlich in Sofia erhängt.

Das dramatische Ende des Aprilaufstandes fand 15 km südöstlich der Stadt statt. Georgi Benkovski (Anführer des Volksaufstandes), Sachari Stojanov (er hinterließ die bekannten „Aufzeichnungen über die bulgarischen Aufstände“), der Pope Kiril (Kassierer im 4. Revolutionsbezirk) und Stefo Dalmatineza fielen einem gemeinen Verrat zum Opfer und gerieten bei Kostina in türkischen Hinterhalt. Benkovski und  Kiril fielen, wie durch ein Wunder konnten S. Stojanov und S. Dalmatineza entkommen. Der Verräter wurde von den Tetevener Einwohnern am Tage seiner bevorstehenden Auszeichnung erkannt und entlarvt.

An der Freischar von Botev nahmen 11 Tetevener teil, 4 an der von Panajot Hitov 1876 und 48 an der Landwehr. Die Befreiung der Stadt ist eng mit dem Namen des Tetevener Banjo Marinov verbunden, der die Truppe von Oberst Orlov durch das Vassiljovska-Gebirge führte. Die Türken wurden überrascht und überwältigt. Später nahm Marinov  an der Befreiung von Orchane (Botevgrad) teil und wurde dort der erste Bürgermeister. Er organisierte auch eine Gruppe Freiwilliger und zog mit ihnen in den Kresnener Aufstand in Mazedonien, wurde schwer verwundet und starb später in Sofia. Sava Mladenov, ein enger  Helfer von Botev in den letzten tragischen Tagen des Dichters und Revolutionärs und seiner Schar, stammt aus Teteven. Er fiel etwa 8 km südlich der Stadt.

Nach der Befreiung entwickelte sich Teteven zum Touristenzentrum.

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