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Nord Bulgarien > Trojan > Geschichte

Trojan Geschichte

Der Name der Stadt hat seinen Ursprung in der altrömischen Bezeichnung eines Weges, der das Balkangebirge über den heutigen Pass überquerte - Via Trajana, und Mösien mit Thrakien und dem Ägäischen Meer verband. Die Entstehung des heutigen Ortes wird auf Anfang des 15. Jh. festgelegt.  Nachdem Bulgarien unter die osmanische Fremdherrschaft fiel,  siedelten sich in dieser schwer zugänglichen bewaldeteten Gegend zahlreiche bulgarische Flüchtlinge an, um den Osmanen zu entkommen. Allmählich vergrößerte sich Trojan, wurde aber 1800 von den Kirdshali heimgesucht und zerstört. Erst im 19. Jh. kam es wieder zu Reichtum und Größe. Bedeutenden  Aufschwung erlebte das Handwerk, besonders die Töpferei und Holzschnitzerei. Sie sicherte dem überwiegenden Teil der Bevölkerung bis zum Zweiten Weltkrieg den Lebensunterhalt. Die aufgeweckten Leute aus dem Balkan erkannte bald, wie wichtig Glaube und Bildung sind. In der Stadt entstanden herrliche sakrale Bauten, Zeugnisse der Architektur aus der Zeit der ‘Nationalen Wiedergeburt’, von talentierten Handwerkermeistern gebaut. 1835 wurde die Paraschkeva-Kirche (Sveta Paraschkeva) errichtet und im Trojan-Kloster die Kirche Uspenie Bogoroditschno (s. Balkangebirge). Die Sveti Nikolai Letni - Kirche in Gumoschtnik wurde 1839 gebaut und hat eine einzigartig schöne Ikonostase mit herrlichen Holzschnitzereien. Mit der Theateraufführung „ Die leidende Genoweva „ wurde in der  1870 eingerichteten Lesestub der Anfang des dramatischen Wirkens in der Stadt überhaupt gesetzt.

1872 führte man in der Gelben Schule eine neue, weltliche Vermittlung von Bildung ein, die auch das Erlernen der französischen Sprache einschloss. Die Einwohner von Trojan nahmen aktiv an den revolutionären Prozessen im Land teil. Der Apostel Vassil Levski und Matej Preobraschenski (Mitkaloto) wurden 1869 stürmisch begrüßt. Zwei Jahre später gründete man auf Initiative von Levski ein geheimes Revolutionskomitee. Im Russisch-türkischen Befreiungskrieg wurde Trojan im August 1877 von Banditen und Räubern zerstört, die Einwohner leisteten  jedoch General Karzov bei der Überquerung des Trojaner Passes große Hilfe. Nach der Befreiung machte man sich mit vollen Kräften an den Wiederaufbau der Stadt.

Nach Sofia und Plovdiv wurde Trojan 1911 als dritte Stadt in Bulgarien elektrifiziert. Der 1929 begonnene und 1948 abgeschlossene Bau der Eisenbahnlinie Lovetsch-Trojan trug zur raschen Entwicklung der Stadt bei. In Trojan wurden u. a. Ivan Hdshiiski (großer bulgarischer Soziologe und Psychologe) und Prof. Dr. Nikola Schipkovenski (Psychiater)  geboren. 1998 feierte Trojan den 130. Jahrestag seiner Ernennung zur Stadt.

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