Zone Bulgaria  
English
Bulgarian
Deutsch
French
Russian
 
 
Nordost Bulgarien > Silistra > Geschichte

Silistra Geschichte

Sehr wenige bulgarische Städte haben eine so reiche geschichtliche Vergangenheit wie Silistra. Hier errichtete der römische Kaiser Trajan den Ort Durostorum, was ‘starke Festung’ bedeutet. Der Name wurde 105 erstmalig erwähnt. Unter Kaiser Marc Aurelius wurde Durostorum  169 selbständige Stadt (1969 wurde das Jubiläum - 1800 Jahre Silistra, feierlich begangen) und Zentrum der römischen Provinz Untermösien. Sie war einer der Orte, die entscheidend zur frühen Verbreitung des Christentums  beitrugen. Im Jahr 303 wurde hier der Soldat Dasius geköpft, der Einwohner Emiljan verbrannt, weil sie für die Christenlehre eintraten. Später wurden sie von der katholischen Kirche heilig gesprochen.

390 wurde hier der große römische Feldherr Aetius geboren, der den Hunnenkönig Attila erfolgreich zurückschlug. Die Kaiser Diocletinianus und Valentinianus haben die Stadt besucht. Byzanz baute die im 6. Jh. unter Justinian zerstörte Stadt wieder auf und gab ihr den Namen Dorostol. Bis 600 war sie Bischofssitz.

Die Bulgaren nannten die Stadt Drastar, die nach Einführung des Christentums als Staatsreligion religiöses Zentrum im Lande wurde. Unter byzantinischer Herrschaft war sie Hauptstadt der Region Podunavie. 1074 brach hier unter Nestor ein Aufstand gegen Byzanz aus. Im 13./14. Jh. war sie eine der wichtigsten Festungen im bulgarischen Zarenreich. 1388 wurde sie vom Voivoden Mirtscha Stari aus der Walachai eingenommen, 1413 fiel sie unter osmanische Herrschaft.

Ihren jetzigen Namen bekam die Stadt unter der Türkenherrschaft. Sie wurde Diristar, Dristra und schließlich Silistra genannt. Um 1695 wurde hier Partenej Pavlovitsch geboren. Die Festungsanlagen von Silistra umfassten eigentlich zwei Festungen - Medshiditabia und Arabtabia auf den beiden Hügeln der Stadt. Sie gehörten später zum Verteidigungsviereck des Osmanischen Reiches - Rustschuk-Silistra- Varna-Schumen. Hier fanden große Schlachten während der Russisch-türkischen Kriege Ende des 18./Anfang des 19. Jh. statt unter den Kommandeuren Rumjanzev, Suvorov, Bagration, Kutusov und Dibitsch Sabalkanski.

Den Einwohnern von Silistra wurde 1958 feierlich der Schlüssel zur Festung überreicht, der am 12. Juni 1810 von Kamenski und Kutusov als Kriegstrophäe nach St. Peterburg gebracht worden war. Von 1828 bis 1835 war Silistra eine freie Stadt, bis sie vom russischen Militär unter Hauptmann Georgi Mamartschev (bulgarischer Söldner bei den Russen) eingenommen wurde. An der russischen Besatzung 1854 nahm auch der groß Schriftsteller Lev Nikolaevitsch Tolstoi teil. Ab 1812 gab es in Silistra eine Einklassenschule, 1891 wurde eine pädagogische Schule eröffnet. Hier unterrichtete Louis Aier, der in Russe und Lom viel zur Popularisierung des Sports beigetragen hatte. Er war im Ersten Weltkrieg Offizier und fiel bei Doiran. Von 19133 bis 1940 gehörte Silistra zum rumänischen Territorium.

Home | Search | Site map | Copyright