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Nordost Bulgarien > Targovischte > Geschichte

Targovischte Geschichte

Die ältesten Besiedlungsnachweise datieren aus dem 5.-4. Jahrtausend v. Chr. (im Dorf Ovtscharovo). Es wurden in Stadtnähe Siedlungsreste und Grabstätten aus der Antike und dem Mittelalter gefunden (Goldschatz von Kralevo). Die heutige Stadt wurde erstmals in einer Urkunde vom 16. Jh. unter dem Namen Eksi Dshumaja erwähnt (eksi bedeutet alt, dshumaja ist der Freitag. Da an diesem Wochentag der Markt stattfand, wird angenommen, die Stadt hieß Alter Markt). So wurde sie im Ortsregister von 1573 geführt. Im folgenden Jahrhundert wurde der Ort vom Chronisten Hadshi Kalfa kurz als eine Stadt mit orientalischem Aussehen beschrieben.  Im Laufe der Jahrhunderte siedelten sich hier zahlreiche Bulgaren an, die Handel und Gewerbe betrieben. Der berühmte Markt von Eksadshumaja, der seit dem 18. Jh. stattfand, war der größte in der Donaugegend und einer der bekanntesten im Osmanischen Reich. Er wurde immer am 14. Mai eröffnet und dauerte 8 Tage. Zu diesem Markt kamen Kaufleute aus dem ganzen Osmanischen Reich, aus dem Nahen Osten, aus Russland und den westeuropäischen Ländern Deutschland, Österreich, England, die ihre Waren hier feilboten. Es wurden auch Tiere verkauft, besonders Pferde. Deshalb wurde der Markt Haivan oder Kamschik (Peitsche) genannt. Am Eröffnungstag fanden große Pferderennen statt. Anfangs lag der Markt in der Stadt, 1865-1868 wurde er auf ein Gelände außerhalb der Stadt verlegt, wo ein Gasthaus, Ställe, Bäckereien, Brunnen für die notwendigen Bequemlichkeiten sorgten. Ein Gericht löste eventuell aufkommende Streitfragen. Diese Märkte, Prototyp der heutigen Messen, wurden bis Ende des 19. Jh. durchgeführt. Der finanzielle Aufschwung beeinflusste das kulturelle Leben im Ort. Aus der  Einklassenschule wurde  1846 die weltlichen Schule, die 1863 ein neues Gebäude im europäischen Stil bekam. Hier unterrichtete eine gewisse Zeit auch Petko. R. Slavejkov. Im Winter 1872 gründete Angel Kantschev ein Revolutionskomitee. Im Ort verweilten die Aufklärer Sava Gerenov und Sava Katrafilov, die beitrugen, das Nationalbewußtsein zu stärken. Katrafilov nahm mit Nikola Simov-Kuruto (er war Fahnenträger) an der Freischar von Christo Botev teil. Beide fielen im Kampf gegen die Türken. Im Russisch-türkischen Befreiungskrieg (1877-1878) verteidigten die Einwohner tapfer das bulgarische Viertel vor raubenden und brandschatzenden türkischen Banden. Die Stadt wurde im Januar 1878 befreit, 1934 erhielt sie den Namen Targovischte. Sie entwickelte sich immer mehr zum Anziehungspunkt für Touristen. Jedes Jahr findet die so genannte Frühjahs-Messe in Targovischte statt, eine Ausstellung von Industrieprodukten. 

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