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Schwarzmeerküste > Nessebar > Geschichte

Nessebar Geschichte

Das von den Thrakern gegründete Fischerdorf  hieß nach seinem Begründer Menabria. Im 6. Jh. v. Chr. gründeten griechische Ansiedler aus Megara, Byzantion und Kalchedon an dieser Stelle eine Kolonie, die einzige dorische an der Schwarzmeerküste, die anderen sind typisch jonisch.

Die Griechen nannten den Stadt-Staat Messambria, Meer und Festland  bildeten einen  natürlichen Schutz. Wasserleitungen wurden gebaut, die Kanalisation angelegt, dicke Festungsmauern um die Stadt errichtet, das Amphitheater und  zahlreiche Kultstätten  gebaut, so auch der Apollo-Tempel. Sie entwickelte sich zum Zentrum für den Handel mit dem gesamten Raum der Ägäis und dem Mittelmeer. Ausgrabungen belegten intensive Handelsbeziehungen mit der ganzen alten Welt.

Gute nachbarliche Beziehungen wurden mit den Thrakerstämmen gepflegt, Münzrecht hatte die Stadt bereits im 5. Jh. v. Chr. Zwei Jahrhunderte später wurde auf Grund des großen Wachstums eine eigene Kolonie mit Namen Navlochos in der Nähe von Osbsor gegründet. Der ganze Bereich zwischen dem heutigen Nessebar und Obsor wurde zur Kornkammer, die nicht nur beide Kolonien ernährte, sondern auch Tausch- und Exportware war. Im 1. Jh. v. Chr. fiel die Stadt unter die Römerherrschaft. Damit es nicht zu Zerstörungen kam, ergab sich die Stadt den Legionen Marcus Lucullus. Die zweite Kolonie Messambriens mit Namen Anchialo (heute Pomorie) wurde gebildet.

Im frühen Mittelalter wurden die Verteidigungsanlagen verstärkt. Bis 812 gehörte der Ort zu Byzanz. Der bulgarische Chan Krum stürmte die Stadt und nahm sie fast ohne Gegenwehr ein, seither gehörte sie zum bulgarischen Territorium, fiel jedoch zeitweise auch wieder an Byzanz zurück. Eine Blütezeit erfuhr die Stadt unter Zar Ivan Alexander, sie dehnte sich auf weite Gebiete des Festland aus. Aus diesem Zeitraum stammen zahlreiche der heute noch erhaltenen Kirchen. Nach statistischen Angaben hat Nessebar die meisten Kirchen pro Kopf der Bevölkerung.

1366 wurde die Stadt von den Rittern des Amadeus von Savoyen eingenommen, geplündert und danach für 15 000 Golddukaten an Byzanz verkauft. Kurz nachdem Konstantinopel in die Hände der Türken gefallen war, wurde der Ort 1453  dem Osmanischen Imperium eingegliedert. Es kam zum Verfall der Stadt. Zur Zeit der Befreiung war Nessebar ein kleines  unscheinbares Fischerdorf mit Weinbau auf den Anhöhen der Stadt.

Seit Anfang des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich Nessebar immer mehr zu einem bevorzugten Seebad. Große und kleine Hotels wurden gebaut, Ferienheime und der neue Stadtteil veränderten das Gesicht der Stadt, die Altstadt wurde saniert. Auch neuere Bauten  schließen Elemente der alten Architektur ein.

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