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Sofia Sehenswürdigkeiten

Gleich mehrere Gebäude und Plätze streiten darum, welches von ihnen das Wahrzeichen von Sofia ist. Oft wird die Alexander-Nevski-Kathedrale als solches angesehen. Sie ist die Hauptpatriarchenkirche der bulgarischen Orthodoxie. Fertiggestellt wurde sie 1912 nach Plänen des russischen Architekten Pomeranzev, die zuvor von der Ersten Großen Volksversammlung, dem Parlament, genehmigt worden waren. Die Kathedrale umfasst eine Fläche von 3170 m². Altar und Patriarchenthron sind aus mehrfarbigem italienischem Marmor. 13 bulgarische und 32 russische Künstler haben an Holzschnitzereien, Reliefs, Ornamenten und Wandmalereien gearbeitet. Der Glockenturm ist 50,52 m hoch, und die Kuppeln sind vergoldet. Das Kreuz ganz oben ist aus massivem Gold.

In der Krypta der Kathedrale hat eine Sammlung von Meisterwerken der bulgarischen Ikonenmalerei ein Domizil gefunden. Neben 200 Ikonen sind auch einige Fresken zu sehen, und an einem kleinen Souvenirstand bekommt man Kopien einiger bekannter Ikonen, Ansichtskarten, Alben und Prospekte. Auf dem großen Platz rund um die Kathedrale sind unter anderem das Denkmal des unbekannten Soldaten mit seinem ewigen Feuer, ein open-air-Markt, wo man Volkstrachten, Handstickereien und Handgestricktes erstehen kann und ein kleinerer Antiquitätenmarkt. An einem Ende erhebt sich die Sophienkirche (6. Jh.), der die Stadt ihren Namen verdankt. Ende des 16. Jh. war sie für kurze Zeit Moschee, wurde dann jedoch bald nach der Befreiung vom osmanischen Joch wieder als christliche Kirche geweiht. Sie ist restauriert und für Besucher geöffnet. Ein Großteil der Fresken sind leider nicht mehr da, aber zumindest sind einige seltene Ikonen erhalten geblieben. In der Kirche wird eine Haarsträhne des großen Freiheitskämpfers Vasil Levski aufbewahrt. Hinter der Kirche ist das Grab des bulgarischen Nationaldichters Ivan Vasov (1850 – 1921), und auf der anderen Seite des Platzes steht auch sein Denkmal. An der Ostseite des Platzes hat die Kyrill-und-Metodij-Stiftung ihren Sitz und im gleichen Gebäude ist auch die Galerie ausländischer Kunst untergebracht. Hier sind einmalige Exponate aus Afrika, Asien und Europa zu sehen, Gemälde des spanischen Barocks, Rembrandt, moderne Maler und Nikolaj Röhrich. Südlich davon ist die Kunstakademie, wo u. a. Ikonenmalerei, Restaurieren, Malerei, Bildhauerei und Bühnentechnik studiert werden kann.

Das Nationaltheater Ivan Vasov ist das zweite Wahrzeichen der Hauptstadt. Gegründet wurde das Theater 1904, sein Gebäude war dann 1907 fertiggestellt. Erbaut worden ist es im Stil des deutschen Klassizismus mit vielen Elementen des damals modernen Jugendstils. Das Theater wurde zweimal erneuert, einmal nach dem Brand von 1923 und das zweite Mal 1970 – 1976. Der Zuschauerraum hat mit seinen beiden Rängen 850 Plätze. Dazu haben noch zwei Kammersäle mit 150 bzw. 100 Plätzen ihre Daseinsberechtigung. An diesem Theater arbeiten die besten Schauspieler und Regisseure, von denen einige in ganz Europa bekannt sind.

Das Gebäude der Volksversammlung, d. i. das Parlament, (1884, 1890, 1928) ist Bewerber Nr. drei in Sachen Wahrzeichen. Auf seinem Giebel steht: Einigkeit macht stark, ein Schlüsselwort für das Wappen der Republik Bulgarien. Dem Parlamentsgebäude gegenüber steht das Denkmal Zar Alexanders II von Russland  (1950), dem Befreier Bulgariens vom osmanischen Joch. An der Westecke gegenüber die Bulgarische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1869 und in Richtung Osten schimmert die Kliment-Ohridski-Universität Sofia durch die Bäume. Wie wurde 1888 als erste Hochschuleinrichtung Bulgariens geschaffen. Das Gebäude wurde 1925 aus persönlichen Mitteln der Brüder Evlogi und Hristo Georgiev erbaut, deren Statuen vor dem Haupteingang sitzen. Nicht weit von der Universität entfernt ist das Battenbergmausoleum.

Die russische Nikolaj-Kirche ist schon von Weitem an ihren vergoldeten Zwiebeltürmchen zu erkennen. Sie wurde 1912-1914 von russischen Emigranten in Bulgarien erbaut. Ihr Inneres ist durch herrliche Majoliken und Ikonen im russischen Stil verziert, darunter eine genaue Kopie der Ikone des heiligen Nikolaus, des Wundertäters aus einem Kiewer Kloster. Ein Stück weiter östlich davon ist das Naturkundemuseum mit seinen Sammlungen präparierter und lebender Vertreter der Tier – und Pflanzenwelt. Dazu gehört auch ein kleiner Markt, auf dem die Besucher ein Häschen und ein Nutria erwerben können, Wellensittich, Hamster, Kanarienvogel oder sonstige künftige Lieblinge.

Gemäldegalerie und Volkskundemuseum sind im ehemaligen, 1873 erbauten Zarenpalast untergebracht. Unter Fürst Alexander von Battenberg ist das Gebäude von innen und von außen vollkommen umgestaltet worden. Dazu wurden teure Möbel hineingestellt. Die Gemäldegalerie besitzt über 12 000 Kunstwerke, von denen die ältesten aus dem 18. Jh. stammen. Die Klassiker der bulgarischen Malerei und Bildhauerei sind hier durch ihre reifsten Werke vertreten. Das ethnographische Museum stellt eine überaus reiche Sammlung an Trachten, handgearbeiteten Kunstgegenständen aus dem Leben des Bulgaren, Arbeitsgeräten von vor drei bis vier Jahrhunderten, Geweben, Stickereien und vieles andere mehr aus. Ebenfalls zu sehen sind Modelle typisch bulgarischer Häuser und alles, was da früher selbst hergestellt wurde, dazu Masken und Kostüme aus dem Festtagskalender des Bulgaren. Die Sammlung ist in Abteilungen aufgeteilt. Zu Volkskundemuseum und Gemäldegalerie gehören auch zwei kleine Läden, wo man Ansichtskarten, Alben, Andenken, Ikonen, Aufnahmen von Volksmusik und originelle Einzelstücke des Volkskunstschaffens kaufen kann. Im ehemaligen Zarenschloss finden auch oft Sonderausstellungen statt. Schräg gegenüber ist das Gebäude der Bulgarischen Nationalbank. Und unmittelbar daneben ist in einer auf den Grundmauern einer christliche Kirche entstandenen türkischen Mosche von einst das Archäologische Museum untergebracht.

Im Herzen der Hauptstadt ist im Innenhof von Präsidentensitz und Hotel Sheraton die alte römische Rotunde, die im 4. Jh. in die christliche Georgskirche umgewandelt wurde. Sie wurde erst kürzlich restauriert und überrascht durch ihre einfache und doch so vollkommne Architektur und die Fragmente von expressiven Fresken sowie durch die anderen Überreste aus alten Zeiten dahinter. Sehr eindrucksvoll sind auch die Altertümer, die an den verschiedenen Stellen mitten in Sofias Zentrun harmonisch in die moderne Stadt einbezogen sind – in der Unterführung vor dem Präsidentensitz, nördlich vom Zentralen Warenhaus, im Untergeschoss des Kaufhauses Sofia (wird derzeit rekonstruiert) und um die Zentrale Markthalle herum. Überreste aus der Römerzeit sind auch noch anderswo in Sofia zu sehen.

Die Zentrale Markthalle (1911) ist nach ihrer letzten Sanierung nicht nur ein attraktives Einkaufszentrum, sondern auch geeignet als Treffpunkt. Gegenüber ist eine Moschee (1576), dahinter in Richtung Osten das Mineralbad (1913), römische Überbleibsel mit einem eckigen Festungsturm des alten Serdica und schließlich die Synagoge (1909) westlich der Markthalle. Im Fußgängertunnel vor dem Zentralen Warenhaus die Petka-Samardshijska-Kirche. Einer Hypothese zufolge soll hier der große Freiheitskämpfer gegen das osmanische Joch, Vasil Levki seine letzte Ruhestätte gefunden haben. Einst war sie tief eingegraben in die Erde und ist heute völlig freigelegt. In der Unterführung um die Kirche herum sind mehrere attraktive Lokale und zahlreiche Souvenirgeschäfte. Sofia hat unzählige Denkmäler. Das beliebteste und von allen Bulgaren verehrte ist das Vasil-Levski-Denkmal (1895). Errichtet worden ist es dort, wo der Freiheitskämpfer einst gehängt worden ist. Westlich vom Stadtzentrum liegt das Russische Denkmal, das dem russischen Zaren und den für die Freiheit Bulgariens gefallenen russischen Soldaten gewidmet ist. Das Doktorendenkmal in einem hübschen kleinen Park hinter der Nationalbibliothek erinnert an die gefallenen Ärzte der russischen Armee. Die Denkmäler aus sozialistischer Zeit sind wesentlich größer und sind einfach ein Stück Vergangenheit des Landes, z. B. das Denkmal der Sowjetarmee südlich der Universität und das  von einem Pfeil gekrönte Freiheitsdenkmal im östlichsten Teil des Borisparks. Und vor der Nationalbibliothek steht das Denkmal der Brüder Kyrill und Metodij, der Schöpfer des bulgarischen Alphabetes.

Zahlreiche Büsten bulgarischer Aufklärer, bekannter Persönlichkeiten aus dem 18. und 19. Jh., Dichter, Schriftsteller und Revolutionäre schmücken die Alleen des Borisparks. Zu den Denkmälern zählen auch die beiden populärsten Brücken von Sofia. Die Löwenbrücke (einst auch bunte Brücke geheißen) überquert den Vladajska-Fluss nördlich des Stadtzentrums in Richtung Hauptbahnhof. Auf hohen Postamenten stehen da vier Löwen. Die Adlerbrücke wiederum überquert den Perlovska-Fluss ganz in der Nähe der Universität und führt dann weiter Richtung Plovdiv und Istanbul. Auf vier 12 m hohen Pfeilern sehen vier Bronzeadler in die vier Himmelsrichtungen. Von der Brücke nimmt der Borispark seinen Anfang in Richtung Südosten.

Sehenswert in Sofia sind auch die Graf-Ignatiev- und die Rakovski-Straße und ebenso der Boulevard Vitoscha. Die Graf-Ignatiev-Straße beginnt mit der Perlovska-Brücke, die an den Figuren von Arbeitern und Bauern zu erkennen ist, die die Freundschaft zwischen dem bulgarischen und dem russischen Volk demonstrieren. Auf ihrer gesamten Länge bis zur Ecke der Boulevards Patriarch Evtimij und Vasil Levski liegt eine Geschäft neben dem anderen. Direkt an einer Ecke steht Patriarch Evtimij selbst, ein Schriftgelehrter und Geistlicher vom Ende des 14. Jh. Und ein Stück weiter steht inmitten eines winzigen Parks die Kirche Sedmotschislenizi.

Von der Ecke Rakovski-Straße überblickt man den Slavejkov-Platz, auf dem unmittelbar vor der Stadtbibliothek der größte Büchermarkt der Hauptstadt unter freiem Himmel abgehalten wird. Erst kürzlich wurde auch der alte Bronzespringbrunnen wieder hergestellt. Im Frühjahr 2000 wurde hier den beiden großen bulgarischen Schriftstellern, Dichtern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Vater und Sohn Petko und Pentscho Slavejkov ein originelles Denkmal gesetzt, denn der Platz trägt ja ihren Namen. Jeder kann sich neben sie auf die Bank setzen und sich fotografieren lassen. Die Statuen sind ein Werk des bekannten bulgarischen Bildhauers Georgi Tschakanov, der auch die heilige Sofia (dem Zentralen Warenhaus gegenüber) geschaffen hat. Am  Platz folgen dann mehrere Kinos, Firmengeschäfte, Fotoateliers und interessante Gebäude.

Die Rakovski-Straße zieht sich von Norden nach Nordosten hin und gilt als Sofias längste Straße. Ihren Anfang nimmt sie im Norden an den Bahngleisen des Hauptbahnhofs, überquert den Vladajska-Fluss und führt dann einige Querstraßen vom Boulevard Fürst Dondukov an der großen Paraskeva-Kirche mit mehreren ineinander eindringenden Kuppeln vorbei. Hinter dem Dondukov-Boulevard liegt auf dem steilen Stück die Nationaloper mit Ballett. Im gleichen Haus ist auch das Domizil der Leitung des bulgarischen Bauernverbandes. Die Oper ist im neoklassizistischen Stil ausgeführt. Davor das Denkmal von Alexander Stambilijski, einem der Begründer des Bauernverbandes und Ministerpräsident Bulgariens (1919 – 1923). Nach dem steil ansteigenden Straßenabschnitt dann das Ivan-Vasov-Denkmal und die zum Alexander-Nevski-Platz führende Straße. Ecke Zar-Osvoboditel-Boulevard  (auch: Zarja oder Ruski), d. i. der Kastanienboulevard mit den gelben Pflastersteinen, ist der Militärclub. Links auf der Rakovski-Straße folgen dann: der winzige Park mit dem Stefan-Stambolov-Denkmal, Salza-i-smjach-Theater, Hotel und Lesestube Slvavjanska beseda (mit einer 120-jährigen Geschichte die älteste Lesestube Sofias), Theater 199, Ivan-Vasov-Haus. Auf der rechten Straßenseite sind: Armeetheater, Finanzministerium in der Nebenstraße zum Nationaltheater, Landesakademie für Theater- und Filmkunst (NATFIZ K. Sarafov). Und in der Nebenstraße der Akademie gegenüber ist das Satirentheater. Anschließend folgen Technik-, Blumen- und Konfektionsgeschäfte, 1. städtisches Krankenhaus, indische Botschaft und Sprachgymnasium für Französisch. Die Straße endet schließlich am Perlovska-Fluss und beherbergt an ihrem unteren Ende beiderseits zahlreiche Geschäfte und Gaststätten.

Der Boulevard Vitoscha fängt an der Nedelja-Kirche an. Da reihen sich –zig Läden und Boutiquen aneinander, die mit ihren repräsentativen Schaufenstern Vorübergehende und Kunden anziehen. Gleich am Anfang des Boulevards ist rechts der Justizpalast, der durch sein riesige  Granittreppe mit den beiden nicht weniger imposanten Bronzelöwen sofort ins Auge fällt. Nach weiteren Geschäften beginnt dann ab dem Patriarch-Evtimij-Boulevard ein Park, an dessen einem Ende sich der  Nationale Kulturpalast mit seinen 16 Sälen erhebt, deren größter fast 5000 Plätze hat. Eines der bewegendsten Ereignisse für Liebhaber der Geschichte ist ein Besuch des Geschichtsmuseums im Stadtviertel Bojana. Von der Stadtmitte kommt man da am schnellsten mit dem O-Bus Nr. 2 oder mit einem Sammeltaxi der Line 21 hin. Sofias Zoo (Srebarna-Straße 1) ist ein beliebter Ort für Kinder und die zahlreichen Besucher aus dem Inland.

Und hier nun Adressen und Telefonverbindungen der am meisten besuchten Museum in Sofia:

Archäologisches Museum

Saborna-Straße  2, 988 24 06

Ethnographisches Museum

Moskovska-Straße  6 А 987 41 91

Nationales historisches Museum  

Stadtviertel Bojana, Vitoschk-lale-Straße 16, 955 42 80

Nationales Museum Kirche von Bojana

Stadtviertel Bojana, Bojansko-esero-Straße  3, 685 304

Landesmuseum Erde und Mensch

Tscherni-vrach-Boulevard  4, 656 639

Naturwissenschaftliches Museum  

Zar-Osvoboditel-Boulevard  1, 988 51 15

Alt-Sofia mit dem historischen Museum Sofia

Exarch-Josif-Straße  27, 983 15 26

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