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Süd Bulgarien > Assenovgrad > Geschichte
Assenovgrad GeschichteDie Ursache für diese reiche Vergangenheit ist in der günstigen geografischen Lage des Ortes zu suchen, in der Verbindung zwischen Gebirge und Ebene, weichem Klima, fruchtbarem Boden und dem Fakt, dass hier der bequemste Pass durch die Rhodopen führt, der Thrakien mit den Ägäis verbindet. An dieser Stelle stand eine antike (thrakische) und später mittelalterliche Siedlung. Über 100 Siedlungshügel mit reichen Funden wurden freigelegt. Im Mittelalter war der befestigte Ort von großer Bedeutung, mehrmals wurde er umkämpft. Unter dem Namen Stanimachos wurde er erstmalig in der Klosterordnung des Batschkovo-Klostes um 1083 erwähnt, dessen Begründer, der byzantinische Befehlshaber grusinischer Herkunft Grogorij Bakuriani, die Stadt kurz davor erobert hatte. Die Chronisten der Kreuzzüge gaben ihr zwischen 1096 und 1204 die Namen Stanimako, Estanimak, Skribenzion. Der Name Stanimaka (vom Griechischen stenimachos, was befestigter Ort an einer schmalen Stelle bedeutet), ist in die Geschichte eingegangen. Ivan Assen II baute 1230 die Stanimaker Festung Petritsch weiter aus, wie eine Inschrift über dem Eingang nachweist. Von da ab hieß die Festung Assenova, die Stadt Stanimaka erhielt den Namen Assenovgrad erst 1934. Auf Grund der vielen Eroberungskriege wechselte die Stadt ihre Zugehörigkeit zu Byzanz und Bulgarien in den folgenden Jahren sehr oft. 1364 eroberte Ivan Alexander die Stadt, sie verblieb auf bulgarischen Territorium bis zu seinem Tode, danach wurde sie von den Osmanen in Besitz genommen. Sie verlor an Bedeutung als Festung, es setzte ein wirtschaftlicher Verfall. Dreimal wurde die Stadt von Kirdshali (entlaufene türkische Soldaten, die raubend und brandschatzend durchs Land zogen) ausgeraubt und angezündet. Den Lebensunterhalt sicherten der Weinbau, die Weinherstellung und die Seidenraupenzucht. Nach der Befreiung war es eine kleine Stadt, die bis 1885 zu Ostrumelien gehörte. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Weinberge durch eine Pflanzenkrankheit zerstört, man baute nun auf großen Flächen Tabak an. Der Ruhm Assenovgrads als sakrales Zentrum seit der Jungsteinzeit begründet sich auf die zahlreichen Kultstätten innerhalb der Stadt und in der Umgebung, auf 5 Klöster, 12 Kirchen und über 50 Kapellen.
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