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Süd Bulgarien > Chisarja > Geschichte

Chisarja Geschichte

Der heutige Kurort mit seinen mehr als 20 Mineralquellen und dem angenehmen Klima hat eine reiche kulturgeschichtliche Vergangenheit. Die Römer nannten die Stadt Augusta oder Sevastopolis, sie war schon damals Heilbad mit großen Gebäuden, gepflasterten Straßen, Marmorbädern, Kanalisation. Überall schmückten Götterstatuen die schöne Stadt. Kranke von der gesamten Balkanhalbinsel, aus Kleinasien und von den ägäischen Inseln suchten hier Heilung. Die Stadt, aus weißem Marmor errichtet, hob sich von dem üppigen Grün des Umfeldes prächtig ab und war weithin sichtbar. Die Heilkraft der Mineralquellen war im ganzen Römischen Reich bekannt. Nachdem die Goten die Stadt im 3. Jh. zerstört und niedergebrannt hatten, wurde sie im 4. Jh. wieder erbaut, diesmal umgab man sie mit dicken und hohen Festungsmauern. Die Blütezeit fiel ins 5. und 6. Jahrhundert, als die Stadt bereits zu Byzanz gehörte. Nach dem 6. Jh. verlor die Stadt langsam an Bedeutung. Zwischen dem 9. und 14. Jh. gehörte sie über längere Zeiträume unter dem Namen Topliza zum bulgarischen Territorium. Als die Stadt unter türkische Fremdherrschaft fiel, leisteten die Einwohner erbitterten Widerstand. Daraufhin wurde die Stadt zerstört, die Bevölkerung niedergemetzelt. Erst im 14. Jh. erkannten die Türken die Bedeutung der Heilquellen und besiedelten den Ort unter dem Namen Chisar (Festung), wegen der vielen Festungsruinen ringsum. Während in der Stadt selbst vorwiegend Türken lebten, waren in den umliegenden Ortschaften Verigovo und Momina Banja (heute Stadtviertel von Chisarja), Bulgaren ansässig, die aktiv an den Volksaufständen teilnahmen. 1868 gründete Vassil Levski in Verigovo ein Revolutionskomitee, von dem 15 Leute zu der Großen Volksversammlung in Oborischte delegiert wurden. Ein Aufstand in Verigovo und den umliegenden Dörfern im Jahre 1876 scheiterte, die Orte wurden zerstört, die Einwohner ermordet, verjagt oder nach Cypern verbannt.

Heute ist Chisarja ein modernes Heilbad. Das Mineralwasser hat eine Temperatur von 24 und 490 C (40 l / sek.) und heilt Erkrankungen der Nieren, der Leber, der Galle, beschleunigt den Heilungsprozess bei Gastritis, Diabetes, Gicht. Am bekanntesten ist die Quelle im Stadtviertel Momina Banja mit radioaktivem, alkalihaltigem Wasser. Schlammbäder unterstützen die Balneotherapie. Mineralwasserspender stehen in hübschen Pavillons, Sanatorien wurden gebaut, viele Firmen haben hier Ferienheime. Ein Freibad mit Mineralwasser, schöne Grünflächen und Parks  wurden angelegt.

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