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Süd Bulgarien > Pasardshik > Geschichte
Pasardshik GeschichteVor 5 Jahrhunderten als Marktplatz gegründet, wurde der Ort zu einem wichtigen Zentrum der Wirtschaft und Verwaltung. Dank der verkehrsgünstigen Lage (an der Straße Istanbul-Sofia-Westeuropa) wurde Pasardshik auch Lagerplatz am Fluss Mariza für Getreide, Reis, Wein, Holzmaterial aus den Rhodopen und Eisen aus Samokov. Die Lasten wurden auf Flößen über Enos nach Istanbul gebracht. Hier siedelten sich viele Bulgaren an. Zahlreiche europäische und türkische Reisende sprachen begeistert von der Stadt. Ihre Blütezeit hatte sie im 19. Jh., sie reichte sogar an die Bedeutung von Sofia und Plovdiv heran. 1865 zählte sie 3420 Häuser, 1200 Läden und hatte knapp 25 000 Einwohner. Die Kirche Sveta Bogorodiza wurde 1837 errichtet, ein eindrucksvolles Baudenkmal der bulgarischen Architektur, Holzschnitzerei und Ikonenmalerei. In den verschiedenen Stadtvierteln (es gab über 33) wurden ebenfalls Kirchen gebaut. Mitte des 19. Jh. gab es in der Stadt 5 Knabenschulen mit 400 Schülern, 2 Mädchenschulen mit 100 Schülerinnen. Der berühmte Uhrturm wurde im 18. Jh. errichtet. 1862 richtete man die Lesestube Videlina ein. Aus der Stadt stammen viele bekannte Aufklärer: der Bischof Dionissi Agatonikijski gründete mit eigenen Mitteln 1823 die erste bulgarische Schule in der Stadt, N. Popkonstantinov, J. Nenov, die erste Lehrerin Hadshi Tatijana. Der Frauenverein Prosveta wurde gegründet, 1870 fanden die ersten Theateraufführungen statt. Levski gründete hier ein Revolutionskomitee unter der Leitung von G. Konsulov. Ein Aufstand konnte wegen vorzeitiger Verhaftungen nicht ausbrechen. Die Stadt wurde am 2. Januar 1878 von den Truppen unter General Gurko befreit.
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