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Süd Bulgarien > Tschepelare > Geschichte

Tschepelare Geschichte

Der Talkessel war schon in der Frühzeit besiedelt, wie Funde in der Gegend Batalski Kamak nachweisen. Urnen mit verbrannten Knochen, Speer- und Pfeilspitzen, sowie verschiedene Schmuckstücke lassen auf thrakische Stämme schließen. Innerhalb der Stadt wurden bulgarische christliche Gräber aus dem 12.-14. Jh. freigelegt, aber der sichere Nachweis einer Siedlung im Altertum und im Mittelalter auf dem Territorium der heutigen Stadt fehlt bisher. Im Tal des Flusses Tschepelarska verlief der römische Weg von Plovdiv zum Ägäischen Meer.

Das erste Haus wurde hier 1705 von Beljo-Kechaja gebaut. Seinem Beispiel folgten Einwohner der umliegenden Dörfer. Die Neusiedler kauften 1726 das Land im Talkessel und auf den Hügeln ringsum. Auf diese Weise wurde Tschepelare gegründet. Der Name geht auf ein Dorf namens Tschepeli zurück, was auf Bulgarisch kalt und stürmisch bedeutet. Die Bewohner betrieben vorwiegend Viehzucht, einige waren Handwerker. Männer aus dem Ort arbeiteten auch am Ägäischen Meer als Fischer oder Maurermeister. Kirdshali (entlaufene türkische Soldaten, die raubend und brandschatzend durch die Lande zogen) fielen oft in den Ort ein, stießen jedoch auf organisierten Widerstand.

Die Atanas-Kirche (Sv. Atanas) und drei steinerne Wehrtürme wurden 1836 von den Einwohnern mit Hilfe einer Truppe von Soldaten errichtet, die der Sultan zum Schutz gegen die Pomaken beordert hatte, weil diese gegen den Bau einer Kirche waren. Später wurde die Schule gebaut, 1867  wurde die Marien-Kirche (Sv. Bogorodiza) errichtet.

Am 18. Januar 1878 wurde Tschepelare von Soldaten aus dem Kaukasus und Kasachstan unter General Tscherevin befreit. Im gleichen Jahr zog der Woiwode Petko mit seiner Freischar in Tschepelare ein, um die Bevölkerung vor den Meuterern der Anhänger von Saint Clair zu schützen. Nach Unterzeichnung des Berliner Abkommens war Tschepelare ein Grenzort. Hier verweilten auf ihrem Weg in die noch nicht befreiten Gebiete des Vaterlandes sehr oft die Kämpfer aus der Schar des Woivoden Pescho Schischmanov. Nach der Vereinigung Ostrumeliens mit dem Fürstentum Bulgarien 1885 wurde im Süden die Grenze zur Türkei geschlossen. Damit gingen die Winterweideplätze in den wärmeren Regionen am Ägäischen Meer für tausende von Schafen verloren. Damals schlachteten die Bauern einen Großteil ihrer Herden und holzten ringsum weite Teile der Wälder ab, um Weideplätze für die restlichen Schafe zu schaffen. Zwischen 1879 und 1886 wurden in der Umgebung von Tschepelare auf diese Weise 30 000 ha  herrlicher Nadelwald vernichtet. Andererseits schaffte es neue Arbeitsplätze in der Holzgewinnung und Holzbearbeitung. Das Holz wurde auf dem Fluss nach Stanimaka (Assenovgrad) transportiert. 1922 wurde hier eines der ersten bulgarischen Wasserkraftwerke gebaut. Nach und nach entwickelte sich Tschepelare besonders in den 30iger Jahren des 20. Jh. zum Luftkurort.

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