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Südwest Bulgarien > Kostenez > Geschichte

Kostenez Geschichte

Die Vergangenheit dieser Region ist mit vielen geschichtlichen Ereignissen verbunden. Das Dorf Kostenez (7 km von der Stadt und vom Bahnhof entfernt) ist im frühen Mittelalter entstanden und trug vom 7.-14. Jh. den Namen Konstanzija. So wurde es im türkischen Register von 1576 geführt. Nach der Auffassung des Reisenden Evlija Tschlelebi war Kostenez eine alte Bischofsstadt, die den türkischen Eroberern erbitterten Widerstand leistete. Der Schriftsteller Konstantin Kostenetschki stammte vermutlich von hier. Die erste Schule wurde 1856 eröffnet, die Lesestube 1880. Auf dem Hügel Tscherkovischte, westlich vom Dorf, sind Ruinen einer Basilika (5.-6. Jh.) und einer mittelalterlichen Festung gefunden worden. Eine Kirche von 1857 ist gut erhalten.

Auf dem Gebirgssattel zwischen den Anhöhen Eledshik und Golak (Sredna-Goragebirge) liegt der historische Platz Trajanovi Vrata (Tor des Trajans). Einst stand neben einer thrakischen Siedlung an diesem Platz eine römische Wegewacht mit Namen Sineum. Hier beginnt der Trajan-Pass, der in alten Aufzeichnungen als Schlucht Suki erwähnt wird. Das Trajaner Tor war 15 Fuß breit und 24 Fuß hoch. Die Krieger unter Samuil konnten 986 an dieser Stelle eine entscheidende Schlacht gegen die Byzantiner, angeführt von Kaiser Vassileus II, gewinnen und somit das Bulgarische Reich für weitere 22 Jahre retten. Eine kleine Gedenktafel erinnert heute an diese Ereignisse.

In der Zeit der Türkenherrschaft entfiel das Bewachen des Passes, die Gebäude verfielen, so dass heute nur noch Reste an der Südseite des großen Tors zu erhalten sind. Es handelt sich hierbei vermutlich um Festungsanlagen mit einem Durchmesser von 30 m und einer Mauerdicke von 2 m.

Von großem Interesse ist die Festung Markova Mexana, wo ein monumentales Gebäude freigelegt wurde, eine Garnison mit Innenhof, offenem Erdgeschoss, 6 Eingängen und drei Innentürmen, die aus Feldsteinen und 5 Reihen Flachziegeln gemauert sind. Die Festung, von der Reste zwischen 2-5 Meter Höhe erhalten sind, hatte eine ausgezeichnete Wasseranlage und unterirdische Tunnel. Die Archäologen haben nachgewiesen, dass diese Gegend auch im Mittelalter besiedelt war. Der alte Pass tut noch immer seine Pflicht, denn dort führt heute die neue Autobahn Trakija entlang. Die Entfernung von der östlichen Tunneleinfahrt zur Trajanovi Vrati und zur Festung beträgt nur 500-600 m. Zu diesem historischen Ort gelangt man am besten über die Autobahn (64 km von Sofia und 72 km von Plovdiv), oder man fährt  mit der Bahn von Kostenez oder Ichtiman bis Bahnhof Mirovo, von dort sind es zum Pass 1.20 St. zu Fuß auf einem markierten Wanderweg.

Heilbäder. Schon die Römer wussten Vorzüge und Heilkraft der Mineralquellen zu schätzen. So ist es kein Wunder, wenn Momin Prochod (heute Stadtviertel von Kostenez) seit vielen Jahren bekannt ist. Die 9 Mineralquellen sind in einem Strang vereint worden (650 C, 920 l /sek.). Das Wasser ist, wie das im Heilbad Naretschen, radioaktiv. Es nimmt nach der Stärke seiner Radioaktivität den zweiten Platz in Bulgarien ein, den dritten in Europa und den fünfundzwanzigsten im Weltmaßstab. Das Mineralwasser beschleunigt den Heilungsprozess bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates, des peripheren Nervensystems, der Lungen. Besonders gute Ergebnisse wurden auch bei Kinderlähmung und spastischen Lähmungserscheinungen bei Kindern erzielt, was dem Heilbad internationalen Ruf einbrachte.

Der Luftkurort Kostenez liegt 9 km südlich der Stadt und 2 km vom Dorf Kostenez entfernt, am nördlichen Fuße des Belmeken-Gebirges (Teil des östlichen Rila-Gebirges). Das Mineralwasser (470 C, 300 l /sek.) hat eine ähnliche Heilkraft wie dieses in Momin Prochod, deshalb ist hier ebenfalls ein balneologischer Komplex entstanden. Es wurden viele Ferienheime gebaut, ein Schwimmbad und ein künstlicher See angelegt. Die herrliche Umgebung, zu der auch der Wasserfall am Alten Fluss zählt, den schon Ivan Vasov besungen hat, die Heilkraft des Wassers und das milde Gebirgsklima sichern dem Kurort das ganze Jahr über Gäste.

Das Heilbad Ptschelinski Bani ist 8 km in nordwestlicher Richtung von der Stadt entfernt und 2 km vom Dorf Ptschelin. Es liegt an den Südhängen des Ichtiman-Gebirges (Sredna-Gora). Das Mineralwasser hat eine Temperatur von 730 C und ähnliche Eigenschaften wie im Luftkurort Kostenez. Hier wurde ein großes Erholungsheim für Kinder erbaut..

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