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Südwest Bulgarien > Samokov > Geschichte
Samokov GeschichteDie Vergangenheit der Stadt ist mit den Eisenerzvorkommen verbunden. Früher war hier eine römische Siedlung, der heutige Ort selbst ist wesentlich später entstanden, im 14. Jh. als Erzbergbaustädtchen. Die bulgarischen Handwerker nahmen damals direkten Kontakt mit westeuropäischen Erzgruben auf, und nach deren Beispiel wurden sächsische Hochöfen, Schmieden und Gießereien gebaut. Der Name der Stadt geht auf ‘automatische Schmiede’ zurück, denn man nutzte die Wasserkraft der Iskar als Antrieb. Die Stadt war ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum, als sie 1372 unter türkische Fremdherrschaft fiel.
Sie wurde Kreisstadt, später regionales Verwaltungszentrum, dem Städte wie Blagoevgrad, Dupniza, Raslog, Ichtiman und andere angeschlossen waren. Nikola Karastojanov eröffnete hier 1828 die erste bulgarische Druckerei. Ende des 18./Anfang des 19. Jh. erlangte die Stadt Berühmtheit durch die Samokover-Malschule (Ikonenmalerei, Gemälde und Holzschnitzkunst). Hier lebten und wirkten die bekanntesten bulgarischen Ikonenmaler - Christo Dimitrov und seine Söhne Dimitar und Sachari Sograf, Stanislav Dospevski (Sohn von Dimitar Sograf), Ivan und Nikola Obrasopiisovzi. Aus Samokov stammt Konstantin Fotinov, der Begründer der ersten bulgarischen Zeitschrift Ljuboslovie (1844). Der Kampf um eine unabhängige bulgarische Kirche hat seinen Anfang in dieser Stadt. Am Russisch-türkischen Befreiungskrieg nahmen 50 Einwohner von Samokov teil.. Gegen Ende des Jahrhunderts setzte ein allgemeiner Verfall des Handwerks ein, Samokov verlor seine wirtschaftliche, kulturelle und administrative Bedeutung.
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